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Werner Kräutler

Die erste Woche auf der Flittneralm - Bilder vom freiwilligen Arbeitseinsatz


Hier wohnen die Freiwilligen der Schule der Alm während ihres freiwilligen Einsatzes im Valsertal

Ich bin schon ein bißchen stolz auf uns. Vor allem darüber, dass schon in der ersten Arbeitswoche so viele freiwillige Helfer_innen dem Aufruf der Schule der Alm im Valsertal gefolgt sind. Sie helfen mit, die massiven Lawinenschäden auf der Flittneralm im Rahmen eines Arbeitseinsatzes zu beseitigen. Eine kurze Bilanz nach einer Woche anstrengender Arbeit auf 1.400 m Seehöhe.

Schnee am Beginn unserer Arbeit

Der Schneefall am Montag, 6.5. hielt uns wiederum ab, tätig zu werden. Die Nacht von Montag auf Dienstag in der Almhütte der Familie Holzmann war nicht wirklich gemütlich. Sie ist ja für einen Aufenthalt im Sommer gebaut. Minus 8 Grad C ließen uns doch etwas zittern. Aber wie heißt es so schön: Das Leben ist hart in den Bergen.

Einen Eindruck von der frostigen Lage zu Beginn unserer Volontärsarbeit gibt Gabi auf ihrem Blog. Sie ist als Freiwillige unserem Aufruf gefolgt. Danke Gabi!

Kalt aber wolkenlos

Am Dienstag besserte sich das Wetter. Kalt und wolkenlos präsentierte sich das Innere Valsertal. und in den folgenden Tagen rückten zwischen sechs und acht Freiwillige mit den Almbauern aus, um erste ‚Lawinenstriche‘ von Steinen, Zweigen, Erde und Holz zu befreien. Wir arbeiteten uns quasi in Richtung Talende vorwärts und sind derzeit im Bereich jener Lawine tätig, die die schönen und blumenreichen Almwiesen auf rund 300 m verschüttet hat.

Eine Randbemerkung: Ich würde es vielen Konsument_innen herzlich gönnen am eigenen Leib zu erleben, wie hart es für unsere Almbauern ist, ihre Alm jeden Frühling wieder von den Verunreinigungen durch Lawinen oder Muren zu befreien. Erst dann kann man ermessen, was diese Menschen leisten. Denn nicht nur die Tiere erfreuen sich an blumenreichen Almwiesen. Auch wir Menschen lieben diese einzigartigen Biotope, die intensiver Pflege bedürfen.

Sichtbare Folgen eines schneereichen Winters

Rund 500 m taleinwärts sind die Folgen des schneereichen Winters nicht mehr allein ‚von Hand‘ zu beseitigen. Da wird schweres Gerät benötigt. Denn hier lagert Holz in einer Menge, die man sich nur schwer vorstellen kann. Einsatzleiter Hans ‚Joosn‘ Holzmann vermutet, dass sie am Bergkamm hoch über dem Tal abgebrochen ist und in ihrem rasenden Niedergang einen halben Wald mitgerissen hat.

Was uns bleibt: die Folgen von Staublawinen zu beseitigen. Denn die haben mit ihrer unglaublichen Energie Bäume regelrecht ‚atomisiert‘: kleine und kleinste Tannenzweige liegen verstreut auf den Almwiesen und haben auch den bei den Kühen so beliebten Grauerlenwald damit bedeckt. Und hier werfen wir uns von der Schule der Alm in die Bresche: uns bleibt das Aufkehren dieser kleinen und kleinsten Zweige, damit die Kühe ihre wohlschmeckende Nahrung auch genießen können.

Die Touristenrast wird zur ‚Freiwilligenrast‘

Apropos wohlschmeckende Nahrung. Das legendäre Gasthaus ‚Touristenrast‘ im Inneren Valsertal wird für zwei Wochen zum Rastplatz für uns Freiwillige. Hier nehmen wir Frühstück, Mittag- und Abendessen ein. Nicht zu vergessen den fantastischen Kuchen samt Kaffee am Nachmittag. Marisa, die Wirtin, verkocht in ihrer Touristenrast nicht nur Erzeugnisse ihres eigenen Bauernhofes. Zutaten kauft sie regional, wenn möglich sogar in St. Jodok ein.

In der zweiten Arbeitswoche haben sich wiederum viele Freiwillige angekündigt die das tun, was die Schule der Alm als ihr Hauptziel fixiert hat: Almen und Bergmähder als Kulturgüter unseres Landes zu erhalten. Wenn ich das Wort ‚Heimatliebe‘ überhaupt in den Mund nehme, dann jetzt: Weder Hymnensingen noch Fahnenschwingen sind für mich Belege dafür. Es sind die konkreten Taten, die wir setzen. Und damit zur Erhaltung unserer einmaligen Kulturlandschaft beitragen.

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